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"Wenn wir schlafen, singen die Grillen. Sie begleiten uns durch unsere Träume. Das ist ihre Aufgabe."
In "The Dream Crickets" untersucht der Klangkünstler und Toningenieur Félix Blume (Frankreich, *1984) mit einer Gruppe von Schülern im Kulturzentrum CECREA in La Ligua (Chile) den Zustand des lokalen Ökosystems anhand von Grillen.
Los Grillos del Sueño, Zeichnungen Schüler*innen
Ausgangspunkt des Projekts war die Frage, wie man eine Grille in der Menge erkennt. Dazu züchtete jeder Teilnehmer ein Grillenpaar. Die Grillen wurden dann beobachtet:
"Wir haben sie belauscht, porträtiert, vor Kälte geschützt, vermessen, gefüttert und ihr Verhalten studiert", erklärt Félix. "So bauten die Teilnehmenden nach und nach eine Beziehung zu den Insekten auf. Sie stellten fest, dass jede Grille individuelle Eigenschaften hat – zum Beispiel das Zirpen. "
Durch die Verbindung von Technik und Natur sollte in einer nächsten Phase ein stärkeres ökologisches Bewusstsein geschaffen werden. Forscherdrang und Kreativität der Schülerinnen und Schüler waren geweckt.
Zuerst wurde das Zirpen einer jeden Grille aufgenommen, dann bauten die Schülerinnen und Schüler ihre eigene elektronische Grille. Dazu verwendeten sie ein kleines elektronisches Abspielmodul und einen Minilautsprecher. Diese wurde mit Metallbeinen zu einem künstlichen zirpenden Zwilling der echten Grille.
Diese elektronischen Grillen wurden auch zu den Protagonisten eines mit den Kindern gedrehten Kurzfilms: Einer Fabel, in der elektronische Grillen geschaffen werden, um das Aussterben der Insekten zu kompensieren, sie zu ersetzen und unsere Träume zu begleiten.
Félix Blume
Félix Blume (Frankreich, 1984) ist Klangkünstler und Toningenieur. Er lebt derzeit in Mexiko, Brasilien und Frankreich. Für seine Klangstücke, Videos, Aktionen und Installationen formt Blume den Klang wie ein Material. Er nutzt den öffentlichen Raum sowohl als Ort des Experimentierens als auch der Präsentation. Im Zentrum seiner Praxis steht das Zuhören, das über den Klang hinausgeht – als Mittel, um das „Unwahrnehmbare“ zu erfassen, und/oder als Vorwand für die Begegnung mit anderen Menschen.
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